Frühjahrslohnrunde bringt deutlich mehr Lohn für 250.000 Beschäftigte
Starke Erhöhung der Mindestlöhne geschafft
Die KV-Verhandlungen 2023 standen im Schatten der enormen Teuerung. Der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) ist es gelungen, für rund 250.000 ArbeiterInnen in den Bau-, Holz- und Steinbranchen ausgezeichnete Lohnerhöhungen zu erreichen. Nur eine übers
ganze Jahr gelebte Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe machte das möglich.
Sozialpartnerschaft springt ein, wenn die Regierung versagt
Schnell war angesichts der Teuerung bemerkbar, dass der seit Jahrzehnten als „heilige Kuh“ angebetete freie Markt in dieser Krise versagt und keine Mittel findet, um den Menschen zu helfen. Gleiches gilt leider auch für die österreichische Bundesregierung, die, anstatt die Inflation wirksam zu bekämpfen, auf Einmalzahlungen gesetzt hat: Das Ergebnis ist, dass Österreich eine der höchsten Inflationsraten in ganz Europa verkraften muss. Andere Staaten haben durch Preisbremsen die Teuerung wirksam bekämpft und stehen im Vergleich deutlich besser da! Die Sozialpartner mussten einspringen und bei den Kollektivvertragsverhandlungen dafür sorgen, dass das Leben leistbar bleibt.
Lohnerhöhungen zwischen 9,5 und 9,9 Prozent, unterste Lohngruppen um bis zu 26 Prozent erhöht. Das bedeutet nachhaltig bis zu 4.000 Euro mehr im Jahr
Unser Fokus lag auf der Erhöhung der unteren Lohngruppen. Das ist uns gelungen. In fast allen Bereichen liegt der Mindestlohn nun bei über 2.000 Euro, in vielen deutlich darüber. Die von der GBH verhandelten Lohnerhöhungen liegen zwischen 9,5 und 9,9 Prozent. In den untersten Lohngruppen konnten wir Lohnerhöhungen um bis zu 26 Prozent umsetzen, bei den Lehrlingsentschädigungen gibt es Erhöhungen um bis zu 20 Prozent, was nicht zuletzt auch zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beitragen wird
zeigt sich der Verhandlungsleiter der GBH, Bundesvorsitzender Josef Muchitsch, stolz auf das Erreichte.
Auch rahmenrechtliche Verbesserungen konnten erzielt werden
Insbesondere konnte flächendeckend ein Anspruch auf Weihnachts- und Urlaubsgeld in Höhe eines vollen Monatslohns erreicht werden. Der 24. und 31. Dezember ist in allen Branchen bezahlt frei. Für die 4-Tage-Woche werden Arbeitsgruppen eingesetzt.
Obwohl die Ausgangsposition für beide Seiten der Bau-Sozialpartnerschaft herausfordernd war, konnten alle Abschlüsse in der ersten Verhandlungsrunde erzielt werden. Das ist Ausdruck einer funktionierenden Sozialpartnerschaft, die sich nicht nur im Zuge von Kollektivverträgen trifft, sondern das ganze Jahr. Gemeinsam werden die Sozialpartner auch für eine Erhöhung der Steuerfreigrenze für Taggelder und Diäten eintreten.
Diese Grenze wurde kürzlich im Sportbereich erhöht, für die Beschäftigten jedoch schon seit vielen Jahren nicht mehr. Das versteht keiner
so Muchitsch.