Jeder Arbeitsunfall ist einer zu viel
Anlässlich des weltweiten Workers´ Memorial Day, des internationalen Tages zum Gedenken an verunglückte ArbeitnehmerInnen, erinnerte die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) im Rahmen zweier Gedenkveranstaltungen an das unsägliche Leid, das durch Arbeitsunfälle hervorgerufen wird, und forderte weitere Maßnahmen zum Gesundheitsschutz.
Gedenktag für verunglückte Bauarbeiter: 15.602 Arbeitsunfälle am Bau
22 tödliche Arbeitsunfälle
15.602 Menschen verunglückten 2022 allein im Baubereich bei ihrer Arbeit, 22 von ihnen tödlich. Das ist zwar im Vergleich zu den Vorjahren ein Rückgang, aber mit 53,9 von 1.000 ArbeitnehmerInnen hat der Baubereich immer noch die mit Abstand höchste Unfallrate zu beklagen.
GBH-Bundesvorsitzender Abg.z.NR Josef Muchitsch:
Jeder Arbeitsunfall ist einer zu viel. Jeder Arbeitsunfall bringt für die Betroffenen und ihre Familien unermessliches Leid. Da kann man sich auch angesichts sich leicht bessernder Zahlen nicht zufrieden zurücklehnen. Auch wenn sich die Sicherheitsbedingungen auf den Baustellen und in den Betrieben verbessert haben, gibt es immer noch sehr viel zu tun. Neue Herausforderungen kommen in der Arbeitswelt dazu, Stress und Arbeitsdruck steigen. Deshalb muss an vielen Schrauben gedreht werden – von der Arbeitszeit über die Arbeitsbedingungen bis hin zum direkten ArbeitnehmerInnenschutz. Auch in Hinblick auf die Berufskrankheitenliste gibt es Handlungsbedarf.
Wir wollen aber auch das Bewusstsein der Kolleginnen und Kollegen stärken, die Sicherheitsmaßnahmen auch wirklich anzuwenden. Denn auch scheinbar simple Hilfsmittel wie Gehörschutz oder Handschuhe helfen, die Gesundheit zu erhalten und Arbeitsunfälle einzudämmen
sagt der Salzburger Stv. Bundesvorsitzende der GBH Othmar Danninger.
Sicher und gesund zu arbeiten, ist eines der grundlegenden Rechte für Mitarbeitende“, mahnt der Salzburger AK-Präsident und ÖGB-Vorsitzende Peter Eder: „Gerade in der Bauwirtschaft und den baunahen Dienstleistungen gibt es eine ganze Reihe von versteckten Risiken, etwa Gefahrstoffe und Staub, Absturzgefahren oder ergonomisch belastende Arbeiten. Jetzt, wo es wärmer wird, sind die Baubeschäftigten zusätzlich durch hohe UV-Strahlung und Hitze belastet. Die GBH ist auch heuer wieder auf Baustellen unterwegs, um Aufklärungsarbeit zu leisten, Sonnenschutz und Mineralwasser zu verteilen. Ich fordere in diesem Zusammenhang auch die Arbeitgeberseite auf, nicht auf ihre Beschäftigten zu vergessen. Sonnen- und Hitzeschutz ist ein wichtiger Teil des ArbeitnehmerInnenschutzes und vor allem muss die Hitzeregelung ab 32,5 Grad, die wir für den Baubereich erreicht haben und die einzigartig ist, auch wirklich gelebt und umgesetzt werden
fordert GBH-Landesgeschäftsführer Wolfgang Birbamer.
Die Gewerkschaft Bau-Holz bietet ihren Mitgliedern Beratung und Unterstützung in allen Fragen, die die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz betreffen. Wende dich an deine GBH-Landesorganisation!
Neue Herausforderungen kommen in der Arbeitswelt dazu, Stress und Arbeitsdruck steigen. Deshalb muss an vielen Schrauben gedreht werden – von der Arbeitszeit über die Arbeitsbedingungen bis hin zum direkten ArbeitnehmerInnenschutz. Auch in Hinblick auf die Berufskrankheitenliste gibt es Handlungsbedarf.
GBH-BV Josef Muchitsch
Sonnen- und Hitzeschutz ist ein wichtiger Teil des ArbeitnehmerInnenschutzes und vor allem muss die Hitzeregelung ab 32,5 Grad, die wir für den Baubereich erreicht haben und die einzigartig ist, auch wirklich gelebt und umgesetzt werden
GBH Wien-LGF Wolfgang Birbamer
Als Gewerkschaft Bau-Holz bieten wir unseren Mitgliedern Aufklärung und Unterstützung in allen Fragen, die die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz betreffen
Stv. GBH-Bundesvorsitzender und LV der GBH Salzburg Othmar Danninger
Sicher und gesund zu arbeiten, ist eines der grundlegenden Rechte für Mitarbeitende
AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender in Salzburg Peter Eder
Der Workers´ Memorial Day
Der „Workers´ Memorial Day“ geht auf eine Initiative der kanadischen Gewerkschaft für Angestellte im öffentlichen Dienst (Canadian Union of Public Employees) zurück, die 1984 erstmals der bei der Arbeit verletzten und verstorbenen Kolleginnen und Kollegen gedachte. Mittlerweile wird der Gedenktag weltweit jährlich am 28. April begangen.
Der „Workers´ Memorial Day“ hat für die Gewerkschaft Bau-Holz traditionell große Bedeutung. Im Jahr 2003 stiftete die GBH einen Gedenkstein für verunfallte Bau- und HolzarbeiterInnen in Wien, an dem jährlich in Gedenken an die im Beruf Verunglückten ein Kranz niedergelegt wird.
Seit 2019 steht zum Gedenken an die verunfallten BaurbeiterInnen ein Denkmal in der Hans-Webersdorfer-Straße in Salzburg-Süd. Hans Webersdorfer war Landessekretär der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter (1932 bis 1939) und erster Präsident der Arbeiterkammer Salzburg (1945 bis 1955).